Veröffentlicht in Kleine Hunde ganz groß

Kleine Hunde ganz groß, Teil 42: So eine Hitze!

Lilly und LunkaHallo, liebe Hundekumpels und Hundemenschen!

Heute ist wieder einer dieser Sommertage, den hund eigentlich am liebsten nur im Liegen an einem kühlen Plätzchen verbringen würde. Meine Schwester Lunka verträgt die Hitze noch schlechter als ich. Ich liege an so heißen Tagen durchaus auch gerne in der prallen Sonne, bis unser Mensch das merkt und mich wieder in den Schatten schickt. Mir persönlich kann es nicht heiß genug sein, solange ich nichts tun muss. Zum Beispiel kommen, wenn mensch mich ruft. Das funktioniert an solchen Tagen ganz schlecht. Deswegen haben wir ja auch das mit dem Agility irgendwann aufgegeben. Ich will nicht mehr, wenn es so heiß ist, und meine Schwester kann nicht mehr. Dann eben nicht.

Es hat wohl jeder so seine eigenen Strategien, was an so heißen Tagen hilft und Mensch und Hund bei Laune hält. Anbei unsere Tipps, dann klappt es bestimmt auch mit dem Sommerfeeling!

  1. City dogs: Traut euch auch mal aufs Land! Da ist es deutlich angenehmer und kühler. Falls euch das nicht möglich ist, dann erinnert euren Menschen darLilly und Lunkaan, immer mehr als genug Wasser für euch mitzunehmen – auch für die äußerliche Anwendung! Ab und zu eine kühle Dusche ist zwar im ersten Moment doof, aber eigentlich recht erfrischend und kühlend. Auch hundefreundliche Geschäfte mit Klimaanlage sind nicht zu verachten, zumal dort zumeist noch ein Keks winkt.
  1. Sporty dogs: Falls ihr eure Menschen dahin gebracht habt, mit euch Hundesport zu machen, ist das zwar recht löblich, es kommt hund an besonders heißen Tage aber auch irgendwie vor wie ein Eigentor, wenn der kalte Fliesenboden doch viel verlockender ist. Erinnert euren Menschen auch hier an die äußerliche und innerliche Anwendung von Wasser und daran, dass Sport in den kühleren Morgen- und Abendstunden stattfinden sollte, na klar. Vielleicht kann euer Mensch das Apportiertraining ja auch an ein Gewässer verlegen? Dann aber bitte starke Strömungen und diese riesigen Schiffe meiden!
  1. Country dogs: Ihr seid die Gewinner der Jahreszeit! Auf dem Land ist es im Sommer doch deutlich am schönsten. Im Wald ist es kühl, im Wasser lustig und in der Wiese entspannend. Aber auch ihr dürft euer Wasser nicht vergessen!

Hilfreich für alle, die wie wir unter der Hitze leiden: einfach drinbleiben oder sich ein waschelnasses T-Shirt anziehen lassen. Schaut zwar reichlich dämlich aus, kühlt aber echt toll. Natürlich gibt es noch ganz viel teures Zeug zu kaufen, was auch kühlt und schickLilly und Lunka aussieht. Das sei euch unbenommen. Selbstverständlich sollte euer Mensch die Klimaanlage im Auto im Blick haben und euch auf keinen Fall im Auto in der Sonne warten lassen! Aber das sollte ja eh klar sein. Auch hier zahlt sich wiederum eine gründliche Menschenerziehung aus: Wir haben im Garten einen eigenen Pool, und zwar genau am Fangenspielenwendepunkt, sodass der Bauchplatscher in den Pool mittlerweile zum festen Repertoire beim Spielen gehört.

Wichtig für alle ist auch eine entsprechende Sommerernährung. Wir persönlich nehmen abends gerne eine Gemüse-Kartoffel-Suppe zu uns, gerne mit Kräutern der Provence verfeinert. Wie gesagt, der Lohn einer intensiven Menschenerziehung. Auch Kauknochen sind tagsüber hilfreich, aber nur die leicht zu knackenden, sonst wird es wieder zu anstrengend.

Zum Abschluss noch einen speziellen Tipp von uns zwei beiden: Zu einem ordentlichen Sommertag gehört ganz eindeutig eine Kugel Vanilleeis im Becher mit zwei Löffeln (mit denen die Menschen na klar helfen müssen). Das schmeckt lecker, schadet nix und befördert einen ruckzuck auf diverse Fotos und Videos von japanischen Touristen. Aber seit wir wissen, dass mensch in Japan Katzen mieten kann, sind wir da ganz und gar selbstbewusst in Sachen Verrücktheit. Die sollen sich bloß nicht so anstellen!

Ein vanilleverschmiertes Nuff an euch alle!

 
Lilly und Lunka

Autor:

Lunka und Lilly sind zwei kleine Mischlingshunde aus dem Tierheim Kezmarok am Fuße der Hohen Tatra in der nordöstlichen Slowakei. Sie kamen als einjährige Junghunde im Sommer 2008 nach Deutschland. Ihr Zustand war wie bei vielen Hunden aus dem Ausland nicht gut, obwohl es noch deutlich schlimmere Fälle gibt. Sie waren sehr mager und verängstigt. Gerade deshalb ist es immer wieder erstaunlich, wie sehr sich die beiden gemacht haben. Aus ihrem „ersten Leben“ weiß man nicht viel. Sie kamen wohl als Welpen noch an die Kette und fristeten so ihr erstes Lebensjahr. Als sie dann mit einem Jahr noch nicht furchteinflößend genug waren, wollte man sie wohl beseitigen. Genaues weiß man nicht, aber nachdem Plastiktüten und raschelnde Folien immer noch ein großes Problem sind, kann man sich wohl seinen Reim darauf machen. Allerdings werden Tüten, die möglicherweise Leckerlis enthalten, mittlerweile eher freudig begrüßt. Große Angst haben sie immer noch vor Männern mit Stöcken bzw. Angeln, vor sehr dominant auftretenden Menschen und Hunden sowie vor kleinen Kindern. Umso beachtlicher ist es, wie mutig sie schon geworden sind. Unseren kleinen Ausflug in die Welt der Schule haben sie sehr genossen; ebenso besuchen wir mittlerweile mit großer Begeisterung jeden zweiten Samstag ein Alten- und Pflegeheim für Demenzkranke. Es ist sehr anrührend zu beobachten, wie sehr sie auf die kranken Menschen eingehen. Interessanterweise lassen sie sich von diesen auch alles gefallen. Selbst wenn jemand etwas gröber ist, verzeihen sie das sofort und gehen auch sofort wieder zu demjenigen hin. Bei gesunden Menschen würden sie das nicht tun. Selbstverständlich gilt hier wie auch in allen anderen Bereichen, die wir uns nach und nach erobern: Sobald die beiden zeigen, dass sie sich unwohl fühlen, wird die möglicherweise stressbesetzte Situation unterbrochen. Auf diese Weise trauen sie sich nun immer mehr zu und so werden sie auch zu einem schönen Beispiel, was aus den ominösen „Tierschutzhunden aus dem Ausland“ alles werden kann. Das Tierheim Kezmarok ist in der sehr armen Region, in der es liegt, zumeist die einzige Chance für viele Hunde und Katzen. Selbstverständlich darf man sich dieses Asyl nicht vorstellen wie eines unserer deutschen Tierheime. Es gibt nicht auf dem ganzen Gelände Strom, und um eine Wasserleitung kämpfen wir seit Jahren. Seit letztem Sommer existiert immerhin ein Auslauf, denn bis dahin fristeten die Hunde den Großteil ihres Lebens im Zwinger. Es gibt keine nennenswerten Innenanlagen, d. h. wenn es im Winter bitterkalt wird (letzten Winter wochenlang um die -20 Grad!), wird das Überleben vor allem für kleinere und kurzhaarige Hunde schwierig. Die Katzen bewegen sich frei im Umland und kommen zum Füttern. Trotz dieser Zustände ist das Tierheim Kezmarok eine Lebensaufgabe für Idealisten, denn im Gegensatz zu den bekannten staatlichen Tierheimen wird dort immerhin kein Tier getötet, und die dortigen Mitarbeiter kümmern sich mit größtmöglicher Liebe und Zuwendung um die Tiere. Im Sommer 2011 wurde das Tierheim vom nahe gelegenen Gebirgsbach überschwemmt und zum großen Teil zerstört. Nur durch die beeindruckende Hilfe der dortigen Bevölkerung und den spontanen Einsatz deutscher Tierschutzvereine und durch viele Spenden aus Deutschland konnte es wieder aufgebaut werden. Die Tierhilfe Hohe Tatra Kezmarok e.V. ist ein sehr junger Verein, der sich der Unterstützung des Tierheims in Kezmarok verschrieben hat. Neben der Vermittlung von Hunden und Katzen ist ein Hauptziel, das Tierheim durch Spenden und tatkräftige Hilfe zu unterstützen. So wurde der Verein zu einer wichtigen Stütze für Tier und Mensch.

3 Kommentare zu „Kleine Hunde ganz groß, Teil 42: So eine Hitze!

  1. Hallo Lunka, hallo Lilly!
    Mensch das sieht aber wirklich putzig aus was ihr da treibt!
    Bei dem Wetter braucht es aber auch wirklich eine ordentliche Abkühlung (es sei denn es gießt mal wieder von oben herab;)). Meine beiden Terrier-Welpen hecheln zur Zeit in einer Tour, sobald ich sie auf die Wiese schicke.
    Naja ein bisschen Sport hat noch keinem geschadet oder?
    Gerti

  2. Liebe Lunka, liebe Lilly,

    Schon so lange haben wir nichts mehr aus eurem spannenden Leben gehört bzw. gelesen.
    Hoffentlich hat euer Mensch nicht zu viel Arbeit.
    Es wäre schön, wenn ich euch einmal beim Gassigehen begleiten könnte.

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