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Maulkorbtraining

Ein Maulkorbtraining ist für jeden Hund sinnvoll. In vielen Situationen ist es wichtig, dass der Hund an einen Maulkorb gewöhnt ist. Viele Tierarztpraxen und Kliniken behandeln Hunde aus Sicherheitsgründen nur mit Maulkorb. Zum Eigenschutz sollte der Hund immer einen Maulkorb tragen, wenn er sich verletzt hat und der Besitzer sich nicht sicher ist, ob der Hund beißt. Auch bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln muss ein Maulkorb mitgeführt werden und auf Aufforderung des Personals muss der Maulkorb aufgesetzt werden. Aber nicht nur in diesen Fällen ist ein Maulkorbtraining angezeigt, wer den Hundeführerschein mit seinem Hund machen möchte, sollte das Tragen eines Maulkorbes üben.

Damit das Tragen eines Maulkorbes keinen Stress für den Hund bedeutet, sollten sie den Hund langsam an das Tragen eines Maulkorbes gewöhnen. Ich kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen. Als wir vor ein paar Jahren mit unserer Hündin Ronja in Gießen in der Unitierklinik zum HD/ED Röntgen waren musste sie einen Maulkorb tragen. Tierarztpraxen kannte sie durch meine Arbeit und die ganze Untersuchung/Narkoselegung wäre für sie kein Stress gewesen, aber der fremde Maulkorb stresste sie furchtbar. Es hat mir sehr leid getan, dass sie diesem Stress ausgesetzt war, weil wir nicht vorher geübt hatten. Deshalb wurde dann, als wir wieder daheim waren sofort mit dem Training begonnen.

Es gibt verschiedene Maulkorbmodelle (üben sie bei einem Wechsel auch von Schritt 1-13):

Nylonmaulkorn:

Ein Nylonmaulkorb ist meist der Favorit in der Tierarztpraxis. Auch ist er zum Üben gut geeignet, da er weit gestellt werden kann und sehr leicht ist. Man kann den Nylonmaulkorb jedoch so eng stellen, dass er den Kiefer fest umschliesst und damit gut vor Bissverletzungen schützt. Dadurch wird den Hunden aber auch die Möglichkeit zum Hecheln genommen und sie können keine Thermoregulation betreiben, was lebensgefärhlich werden kann.

Gittermaulkörbe:

Gittermaulkörbe gibt es aus Leder, Metall und Plastik. Egal für welches Material sie sich entscheiden, die Thermoregulation wird mit diesen Maulkörben nicht beeinträchtigt und der Hund kann mit diesen Maulkörben selbständig Wasser aufnehmen.

Bei der Ledervariante ist zu sagen, dass viele Hunde der Ledergeruch stört. Auch ist es bei diesen Modellen möglich, dass der Hund immer noch Quetschverletzungen verursachen kann.

Die Metallmaulkörbe sind sehr stabil, aber auch sehr schwer. Dies kann für sensiblere Vertreter ein Problem darstellen. Auch können durch die metallene Variante Blutergüsse verursacht werden.

Bei der Plastikvariante ist anzumerken, dass sie in vielen Bereichen als nicht sicher angesehen werden.

 

Maulkorbtraining:

1. Stellen sie den Maulkorb (wenn möglich) weit.

2. Platzieren sie schmackhafte Leckerchen an den Rand des Maulkorbes oder reiben sie den Rand mit Leberwurstpaste/Streichkäse ein.

3. Legen sie die Leckerchen immer weiter in den Maulkorb hinein oder streichen sie die Leberwurstpaste/Streichkäse immer weiter nach innen, so dass der Hund immer weiter in den Maulkorb hinein schlüpft.

4. Füttern sie ihren Hund, wenn er die Schnauze im Maulkorb hat.

5. Stülpen sie ihm am Anfang niemals den Maulkorb über! Er muss freiwillig reinschlüpfen!

6. Seien sie Geduldig und üben sie in vielen kleinen Schritten!

7. Dehnen sie langsam die Zeitdauer aus, in denen der Hund den Maulkorb auf hat und füttern sie während er den Maulkorb trägt schmackhafte Leckerchen.

8. Geben sie keine Belohnung, wenn er wieder aus dem Maulkorb heraus schlüpft.

9. Wenn der Hund den Maulkorb mindestens eine Minute trägt, können sie den Maulkorb schliessen. Füttern sie weiter!

10. Dehnen sie langsam die Zeitdauer aus.

11. Klappt das alles gut, können sie einen Schritt rüchwärts gehen und den Hund dabei zu sich heran locken. Füttern nicht vergessen.

12. Jetzt können sie anfangen leichte Übungen zu machen (Sitz, Platz, Fuß)

13. Beginnt ihr Hund in einem Trainingsschritt sich den Maulkorb durch Kopfschütteln oder mit der Pfote vom Kopf zu streichen, waren sie wahrscheinlich zu schnell und sollten nochmal einen Schritt zurück gehen. Am Besten halten sie die Schritte so kurz und steigern langsam, dass ihr Hund gar nicht auf die Idee des Abstreifens kommt!

Viel Spass beim Training!

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